Aygül Özkan (Bild ddp)
26.04.2010
Ministerin gegen Kreuz und Kopftuch

Mülheim - Die designierte niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) hat sich für ein Verbot von Kruzifixen an öffentlichen Schulen ausgesprochen und damit herbe Kritik in den eigenen Reihen ausgelöst. Diese Position sei "so abwegig wie erschreckend", erklärte der Integrationsbeauftragte der Unionsfraktion, Stefan Müller (CSU).

Eine öffentliche Schule solle "ein neutraler Ort sein", forderte Özkan. Ein Kind müsse selbst entscheiden können, wie es sich religiös orientiere. Darum hätten auch Kopftücher "in Klassen- zimmern nichts zu suchen". Die 38-jährige Muslimin Özkan ist die erste Frau mit Migrationshintergrund, die in Deutschland ein Ministeramt übernimmt.

Kommentar: Die  jüngsten Skandale frisch im Gedächtnis, mag die CDU doch nicht auf Kruzifixe verzichten. Aber Frau Özkan hat recht: Auf der Schule soll Denken und nicht Glauben gelernt werden. Und erst recht nicht ein Glauben dem anderen vorgezogen werden. Interessant ist ihre Gleichsetzung von Kreuz und Kopftuch als religiöse Symbole. (rb/MF)